Mickey, come back

Cannes. Mickey Rourke ereilte ein Schicksal, das in Hollywood und auch sonst überall auf der Welt Frauen vorbehalten ist. Rourke in seinen jungen Jahren: ein absolut hinreißender Typ. Mit »9 1/2 Wochen« wurde er zur Sex-Ikone. Weil der Schauspieler das Herz eines Boxers in sich schlagen spürte, stieg er immer wieder in den Ring, bekam das Gesicht zerschlagen, ließ es sich richten und – ja, älter wird man auch – Lippen und Falten aufspritzen. Aus dem Mann, den alle begehren, wurde der Mann, über den alle nur noch lachen. So viel zum Schicksal der älter werdenden Diva. Jetzt scheint sich das Blatt zu wenden. Sein neuer Film »The Wrestler« ist bei den Filmfestspielen in Cannes richtig gut angekommen und hat Jury-Präsident Wim Wenders zu Tränen gerührt. Rourke spielt darin einen in die Jahre gekommenen Catcher, der sich mit wachsender Verzweiflung durchs Leben schlägt und weiß, dass er längst zu einer kuriosen Figur geworden ist. Wenn das kein authentisches Kino ist.   her