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Sexismus zahlt sich aus, jedenfalls für Männer. Im Durchschnitt immerhin 8 500 Dollar mehr pro Jahr verdienen Männer, die der Ansicht sind, der beste Platz für Frauen sei am Herd. Das stellte ein Forschungsteam der University of Florida in einer Langzeitstudie fest, die im Journal of Applied Psychology veröffentlicht wurde. Knapp 13 000 Männer und Frauen wurden erstmals 1979 und in den Jahren bis 2005 noch dreimal befragt. Die Forscher stellten zwar fest, dass die Zahl jener, die beispielweise glauben, dass die Berufstätigkeit von Frauen die Jugendkriminalität fördert, langsam sinkt. Doch die sturen Machos sind ökonomisch erfolgreicher. Frauen, die das traditionelle Rollenverständnis ablehnen, haben zwar ein höheres Einkommen als Frauen, die einem patriarchalen Ideal folgen. Ihr Bonus fällt mit 833 Dollar pro Jahr jedoch dürftig aus.
Nun rätseln die Forscher über die Ursachen. Denn eigentlich müssten männliche Traditionalisten eher weniger verdienen, da ihre Haltung dem gesetzlich fixierten, vorgeblich allgemein anerkannten Grundsatz der Gleichberechtigung widerspricht und ihr berufliches Fortkommen behindern sollte. Offenbar ist der Machismo auch nicht in erster Linie eine Sache von Arbeitern mit niedrigem Bildungsstand, denn im Niedriglohnsektor lassen sich solche Einkommensunterschiede schwerlich erzielen. Die bekennenden Patriarchen seien »mehr an Macht interessiert« und daher erfolgreicher, mutmaßt Magdalena Zawisza. Einer anderen Theorie zufolge bevorzugen Vorgesetzte Männer, die Alleinverdiener sind. Jedenfalls belegt die Studie, dass das »Gedöns«, wie Gerhard Schröder es ausdrückte, im Berufsleben keine Rolle mehr spielt, wenn die Frauenbeauftragte den Raum verlassen hat. Angesichts früherer Studien überrascht das nicht, so stellte die Psychologin Belinda Board fest, dass »erfolgreiche Geschäftsleute und Psychopathen gemeinsame Persönlichkeitsmerkmale« haben. Mangel an Empathie, Starrsinn, Ordnungswahn, diktatorische Tendenzen, oberflächlichen Charme, Unehrlichkeit und Egozentrik findet man hin und wieder auch bei Frauen, weit häufiger jedoch bei Männern. Deshalb sind Serienmörderinnen ebenso selten wie Generaldirektorinnen, und Serienmörder machen sich ebenso selten Gedanken über die Benachteiligung anderer wie Generaldirektoren.