LeserInnenworld

Jungle World 38/2008, »Jeder nur ein Kreuz!«
Kein Ballast
Das Recht des Individuums auf Freiheit und Eigenentscheidung kann jede Frau in Deutschland nahezu grenzenlos ausüben. Sie kann entscheiden, wann, mit wem und wie sie Geschlechtsverkehr haben möchte. Sie ist informiert, wann ein Kind gezeugt werden kann.
Kinder sind Geschenke und nicht Ballast, den man abwerfen muss. Die Frau selbst weiß, wann und ob sie sich für ein Kind entscheidet – bereits vor der Entstehung des Lebens. Dennis Riehle

Jungle World 38/2008, »Schule ist für Muschis«
Pädagogin oder Chauvinistin?
Das Problem der Männlichkeitsbilder, der Homophobie und des Antisemitismus seitens großer Teile Jugendlicher mit arabischem Migrationshintergrund ist zwar durchaus vorhanden. Jedoch so genannte Integrationsproblematiken damit zu erklären, dass es sich bei den Kids eben um tumbe Bushido-Fans handele, die »einfach keinen Bock haben«, hat bestes FAZ- und Junge-Welt-Niveau. Ob es sich bei Frau Spindler um eine frustrierte Neuköllner Pädagogin oder eher eine xenophobe Chauvinistin handelt, kann ich leider nicht beurteilen. Mit freundlichen Grüßen, Dominique Gareis

Jungle World 37/2008, »Deutschland, du Opfer!«
Mangelndes Bewusstsein
Das gibt’s ja wohl nicht. Jetzt muss ich sogar schon in eurem feinen Blättchen das Wort »Zigeuner« ohne Anführungszeichen lesen. Ivo Bozic verwendet es in seinem Kommentar ganz selbstverständlich. Und dass es nicht als Zitat gemeint sein kann, bestätigt er in der gleichen Aufzählung, in der er »Asoziale« in Gänsefüßchen setzt. Das ist richtig so. Dass es für »Zigeuner« immer noch nicht gilt, das ärgert mich und zeigt mangelndes Bewusstsein für weit verbreiteten Antiziganismus. Markus End

Jungle World, 37/2008, 38/2008, Disko über Tierrechte und Antispeziesismus
Keine Empathie
Es ist möglich, sich vegan zu ernähren und zugleich Peter Singer sowie KZ-Vergleiche kompromisslos abzulehnen, die Forderung nach Tierrechten kritisch zu hinterfragen und ab und an und unvermeidlicherweise sogar auch Ameisen zu zertreten, ohne deshalb in einem Strudel des Selbsthasses zu versinken. Eigentlich verwunderlich, dass Ivo Bozic in seinem Artikel dem in der Jungle World seit Jahren vertretenen Standardrepertoire spöttischer Anti-Empathie-Argumentation dieses Mal nicht noch die Bemerkung hinzugefügt hat, auch Hitler habe sich vegetarisch ernährt. Zum Diskussionsbeitrag von Jesse-Björn Buckler möchte ich ergänzen, dass ich es grundsätzlich besser finde, bei der Darlegung von Tierausbeutung auf Begriffe wie »vergasen« oder Vergleiche mit Sklaverei zu verzichten. Sarah