Punk im Pferdestall

Uno, dos, tres, cuatro

Die Punk-Insel auf der Insel

Die Band Mostros entdeckte ich, als ich in Vorbereitung der Mallorca-Reise bei Myspace nach Punkrock-Bands aus Palma suchte. Vorsorglich schickte ich mit meiner Anfrage um virtuelle Freundschaft ein paar freundliche Sätze mit und schon entspann sich ein reger E-Mail-Verkehr. Eine Woche später holt mich Gitarrist Juanmi vom Bahnhof Palma ab, da ist klar, dass Myspace funktioniert und die internationale Rock’n’Roll-Solidarität ebenfalls. Bands wie Wipers, Sonics und Circle Jerks verbinden uns und als Mostros kurze Zeit später im Proberaum eben diese covern, ist unsere Verbundenheit real.
Die Band besteht zu drei Vierteln aus Argentiniern, der größten spanisch sprechenden Minderheit auf Mallorca. Sängerin Macky, Schlagzeuger Larry und Bassist Alejo kamen, um zu arbeiten, und stießen hier auf den Mallorquiner Juanmi. Ihr Proberaum befindet sich gegenüber der Trab­rennbahn von Palma, die Räume selbst sind ehemalige Pferdeställe. Verschiedene Bands proben hier und so hat man praktischerweise gleich auch noch eine kleine Bar eingerichtet, die Musiker und Gäste versorgt. Mallorcas Punk-Subkultur versammelt in einem Hinterhof. Die überschaubare Szene macht stilistische Abgrenzungen schwierig. Macky erkennt mein T-Shirt der deutschen Hardcore-Punk-Band Bombenalarm und erzählt, Mostros hätten mit ihnen bereits zusammen gespielt, als diese ihre erste LP auf Mallorca aufnahmen.
Mostros’ Sound ist klassischer hedonistischer Punk’n’Roll. Im September hat die Band dennoch auf einem Soli-Konzert für die anarchistische Gewerkschaft CNT gespielt und ihre aktuelle Mini-LP haben sie im Do-it-yourself-Verfahren produziert.

www.mostros.info/flyingpeluca.html
www.myspace.com/thisismostros