»Herzaubern kann ich ihn nicht«

Auch in der Automobilindustrie laufen die Geschäfte mittlerweile schlecht. General Motors und Toyota machen Verluste, die französischen Unternehmen Renault und Peugeot haben die Produktion teilweise ausgesetzt. Daimler kündigte zu Beginn der Woche an, die Produktion an allen 14 deutschen Standorten vier Wochen einzustellen, auch BMW sah sich gezwungen, die Herstellung in Leipzig zu unterbrechen. Ein liquider Interessent erkundigt sich in einer Berliner Filiale dennoch nach einer Limousine.

Ich würde gern in einen Neuwagen investieren.

Sie möchten also Geld loswerden. Das ist eine sehr gute Idee.

So kann man es auch sagen.

Ich wollte Sie natürlich nicht durcheinanderbringen. Ich hoffe, ich kann Ihnen weiterhelfen.

Die Schlagzeilen bringen mich tatsächlich durcheinander. In Leipzig steht die Produktion still, da werden 2 800 Autos weniger hergestellt. Nicht dass es ausgerechnet dann Lieferschwierigkeiten gibt, wenn ich mir ein Auto kaufen will.

Was suchen Sie denn für ein Fahrzeug?

Eine 525i Limousine. Nicht dass der Laden pleite geht, wenn ich gerade mal flüssig bin.

Dass wir gänzlich vor die Hunde gehen? Das wird so schnell nicht passieren. Man soll zwar niemals nie sagen. Wir stehen aber noch ganz gut da.

Wann könnte ich mir den 525er denn mal anschauen? Zum Probefahren sind hoffentlich noch genug Fahrzeuge da.

Oh, ich schaue gerade in meinem Rechner nach und sehe: Den habe ich gar nicht im Bestand.

Wie? Also doch Lieferschwierigkeiten?

Nein, nein. Er ist einfach nicht im Bestand. Weder als Touring noch als Limousine. In keiner Filiale in ganz Berlin. Einen 520i hätte ich oder einen 523i Touring.

Ich hatte mir aber den 525er ausgeguckt.

Herzaubern kann ich ihn nicht.