Deutsches Haus

Ein Sportgericht des Deutschen Fußballbunds verurteilte am 28. Oktober Torsten Ziegner vom Drittligisten FC Carl Zeiss Jena zu einer Sperre von mindestens fünf Spielen. Der 30jährige hatte während des Spiels seines Vereins gegen Eintracht Braunschweig am 25. Oktober den Gegen­spieler Kingsley Onuegbu als »schwarze Sau« beschimpft. In der Sitzung des Sportgerichts entschuldigte sich Ziegner: »Ich möchte nochmals versichern, dass es überhaupt nicht meiner Natur entspricht, fremdenfeindlich oder gar rassis­tisch zu sein.« Anhänger von Eintracht Braunschweig hatten zudem während des Spiels den Sprechchor »Jena, ihr Zigeuner!« von sich gegeben. Am 28. Oktober verurteilte das Amtsgericht Pirmasens einen Kommunalpolitiker der Republikaner wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe von 3 600 Euro. Der Mann hatte in einer öffentlichen Sitzung des Pirmasenser Stadtrats eine Flüchtlingsfamilie aus dem Kosovo als »Zigeunerfamilie« und »Sippschaft« bezeichnet. Zudem hatte er schriftlich bei der Stadtverwaltung nachgefragt, wie sie plane, mit dem »parasitären Verhalten bestimmter Gruppen« umzugehen. Am 28. Oktober entdeckten Polizisten an der »Gedenkstätte ehemaliges jüdisches Altenheim« im Berliner Bezirk Mitte eine Hakenkreuzschmiererei. Der Staatsschutz ermittelt. Einem Bericht der Ruhrnachrichten vom 28. Oktober zufolge will die Ausländerbehörde in Lünen (Nordrhein-Westfalen) eine sechsköpfige Familie nach Sierra Leone abschieben. Die Familienmitglieder leben seit zehn Jahren in der Stadt, die vier Kinder studieren oder besuchen derzeit die Schule. Die Behörde sieht »ihre Handlungsmöglichkeiten durch die gesetzlichen Rahmenbedingungen eng eingeschränkt«. Der Anwalt der Familie teilt diese Ansicht jedoch nicht und verweist darauf, dass andere Städte in ähnlichen Fällen anders entschieden hätten. Am 27. Oktober beschädigten Unbekannte in Schöneiche (Brandenburg) einen jüdischen Gedenkstein. Die Täter brachen einen Davidstern ab und entwendeten mehrere Metallbuchstaben. In der Nacht zum 27. Oktober legten Unbekannte in einem Restaurant für indisch-pakistanische Küche in Karow (Mecklenburg-Vorpommern) einen Brand. Nach Angaben der Feuerwehr wurde die Kücheneinrichtung vollständig zerstört, nach Aussage des Hausmeisters wurden auch die anderen Räume des Lokals derart in Mitleidenschaft gezogen, dass es für längere Zeit geschlossen bleiben muss. Der aus Pakistan kommende Betreiber des Restaurants gab an, dass seine Werbeschilder schon häufiger beschmiert und zerstört worden seien. Einem Sprecher der Staatsanwaltschaft Schwerin zufolge entdeckten Ermittler an den Wänden des Gebäudes Hakenkreuzschmierereien und rassistische Parolen. Der Innenminister des Bundeslands, Lorenz Caffier (CDU), kündigte an: »Wir werden mit allen Mitteln des Rechtsstaates gegen die offensichtlich rechtsextremistischen Täter vorgehen.«   mst