Man kennt es vom deutschen Schienenverkehr.

Der Zug kommt selten pünktlich an. Doch eine Verspätung von beinahe 24 Stunden ist außergewöhnlich. Die Polizisten, die den Transport hochradioaktiven Atommülls aus der französischen Wiederaufbereitungsanlage La Hague nach Gorleben sicherten, hatten aber auch mit besonderen Hindernissen zu kämpfen: In Eichenhorn (Niedersachsen) hatten sich zwei Atomkraftgegner an die Gleise gekettet, Beamte mussten eine Flex zur Hand nehmen, um die beiden von den Schienen entfernen. An anderen, ebenfalls besetzten Gleisabschnitten griff die Polizei zu konventionellerem Gerät, also zu Knüppeln und Wasserwerfern. Die Anti-Atom-Initiative »X-tausendmal quer« wertet den Protest als Erfolg. Der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann (CDU) hingegen beklagte die Kosten des Polizeieinsatzes von etwa 20 Millionen Euro. Der Einsatz sei schwieriger und langwieriger als 2006 gewesen.