America’s Next Topmodel, du hast es besser

Wenn in den nächsten Wochen wieder mit der Suche nach neuen Superstars, Topmodels, Popstars, Dschungelkönigen begonnen wird, bedeutet das für Zuschauer wie Kandidaten vor allem exzessives Warten. Anstatt kurz und knapp zu verkünden, wessen Leistung nicht fürs Weiterkommen in die nächste Runde gereicht hat, wird dieser Höhepunkt einer jeden Castingshow von allen Moderatoren derart endlos hinausgezögert, dass man meinen könnte, die jeweilige Sendung werde anschließend als Bewerbungsvideo an 9Live oder einen der anderen Gewinnspielsender verkauft, bei denen »Big-Brother«-Stars stundenlang versichern, dass jetzt, wirklich jetzt gleich, in den nächsten Sekunden die große Gewinnchance vorbei sei. Und ewig lang nix passiert. Dass es auch anders geht, beweisen die US-amerikanischen Original-Formate. In den USA läuft zum Beispiel gerade eine neue Staffel von »America’s Next Topmodel«, die von Tyra Banks souverän moderiert wird.
Wo Heidi Klum minutenlang zitternde, dünne Mädchen mit der elliptisch wiederholten Ansage bombardiert, dass »nur eine« das nächste Topmodel werden könne, und anschließend alle in Aussicht stehenden Preise aufzählt, um dann erneut zu verkünden, dass »nur eine« am Ende das nächste Topmodel werden könne, und dann zunächst eine Werbeunterbrechung erfolgt, beschränkt sich das ehemalige US-Topmodel Banks darauf, die Gewinne nur kurz zu erwähnen. Übrigens ganz ohne mehrmals zu betonen, wie schade das nun für die gleich Ausscheidende sei, dass diese nun keine Chance mehr auf die unglaublich großartigen Preise habe.