Die Stimme Gottes

Robert Wyatt. Man hat das Gefühl, langsam, ganz langsam, spricht sich herum, dass die aufregendste Popmusik schon seit mehr als 30 Jahren von Robert Wyatt kommt. Der ist ein alter Mann im Rollstuhl, seit Mitte der Siebziger ist er infolge eines Unfalls querschnittsgelähmt, seine Stimme klingt aber immer noch so rein wie die eines Babys. Man ist gerührt von ihr, jedes Mal aufs Neue, wie sie sich auf instrumentale Klänge bettet, die viel zu avanciert wirken für normale Popsongs, die dann aber doch immer so eingängig sind, dass man sie sofort unter der Dusche mitträllern möchte. Wyatt war einmal in der kommunistischen Partei, hat eine Platte mit roten Kampfliedern aufgenommen, die »Internationale« ist auch darunter, hat dieses Kapitel inzwischen jedoch hinter sich gebracht, politisch gibt er sich aber immer noch. Auf dem Label Domino wird nun sein Gesamtwerk wiederveröffentlicht. Es lässt sich nur schwer sagen, welche Platte daraus man nicht braucht.   aha