Fürchtet die Liebe!

Der letzte linke Student hat ein Problem. Und zwar: ein schlechtes Problem. Denn: er hat ein Alltagsproblem. Nun heißt es zwar: das Private ist politisch. Was im Umkehrschluss heißt: das Politische ist privat. Dennoch: ist nicht alles, was privat ist, auch politisch. Was man isst zum Beispiel: das ist nicht politisch. Sofern: man ausschließlich das Richtige isst. Auch: die Liebe ist nicht politisch. Die Liebe ist romantisch und schön und komisch und verwirrend, und damit fast: wie die Politik. Doch ist sie auch: alleinemachend. Politik hingegen: ist zusammen­machend. Politik lebt: von Koalitionen. Und Politik lebt auch: vom Gedanken der Versöhnung.
In der Liebe aber: gibt es keinen Gedanken der Versöhnung. Wenn Liebe in diesem Fall: nicht die zu allen Menschen ist. Sondern die: zu einem. Und dieser Fall: ist der Fall. Der letzte linke Student liebt bekanntlich: die neue schönste Studentin. Und die: liebt sehr wahrscheinlich ihn. Denn: Liebe ist immer auch ein Spiegel von Liebe. Heißt: wer wen liebt, der wird auch zurückgeliebt. Ohne das eine: kein anderes. Doch: der letzte linke Student kommt nicht zum Zuge. Was erweist: »Die Frau versucht die Herzensdinge in ein Schlachtfeld zu verwandeln. Damit rächt sie sich für die Unterdrückung. Und die, die nicht unterdrücken (ich), sind Mitopfer. Das nimmt die Frau willig in Kauf. Aber ich muss leiden.« So schreibt es der letzte linke Student in sein besonderes Notizbuch. Das ist nicht schlecht. Allerdings eher: eine Vorstudie. Eine Vorstudie für ein Werk über den größten Krieg der Welt. Den Krieg der Herzen. Das denkt der letzte linke Student. Und auch wir sollten mal den Pazifismus mit in die Liebe bringen.