»Was draußen so anfällt«

Nicht nur unter Hooligans und Nazis sind so genannte Quarzhandschuhe anscheinend beliebt. Gegen sieben Beamte der Berliner Polizei wurden in der vergangenen Woche Disziplinarverfahren eingeleitet. Die Männer, überwiegend die Vorgesetzten einer Einheit, sollen die Handschuhe, die im Bereich der Finger mit Sand gefüllt sind und so bei Fausthieben eine größere Wucht entfalten, im Dienst getragen und auch mit ihnen zugeschlagen haben. Die Pressestelle der Berliner Polizei erteilt weitere Auskünfte.

Ist es Berliner Polizisten erlaubt, diese Handschuhe im Dienst zu tragen?

Es gibt ja eine Vielzahl von Vorschriften innerhalb der Berliner Polizeibehörde. Es gibt keine, die den Einsatz dieser Handschuhe erlaubt, den genauen Wortlaut kann ich Ihnen auf Anhieb aber nicht sagen. Es ist also eine dienstrechtliche Angelegenheit, eher etwas Internes.

Privat dürfen sich die Beamten die Handschuhe also kaufen?

Als Privatperson darf man sich solche Handschuhe durchaus kaufen, sie werden ja auch z.B. über das Internet vertrieben. Der Erwerb und der Besitz sind nicht mit Sanktionen belegt. Es sei denn, man schlägt zu und verletzt eine andere Person wirklich. Dann kann man durchaus in den Bereich der gefährlichen Körperverletzung geraten.

Welcher Tätigkeit gingen die Beamten denn nach, gegen die die Vorwürfe erhoben werden?

Die waren in einer Einsatzhundertschaft.

Welche Aufgaben mussten sie da erfüllen?

Einsatzhundertschaften haben Sie bestimmt schon einmal gesehen. Das sind die in den Einsatzanzügen. Man kann nicht pauschal sagen, was diese Beamten tun. Die machen im Bereich ihrer Dienststelle alles, was draußen so anfällt.

Wird denn nun überprüft, ob auch andere Einsatzhundertschaften Quarzhandschuhe verwenden?

Das kann ich Ihnen nicht beantworten. Da müsste ich gezielter nachforschen.