»Nach ganz oben habe ich keinen Draht«

Die Regierung handelt! »Kleine und mittlere Unternehmen werden mit der Situation nicht allein gelassen«, sagt das Bundeswirtschaftsministerium und hat eine Hotline eingerichtet. »Mittelständler, die von den Folgen der Banken- und Finanzkrise betroffen sind«, können sich Rat holen. Ein Unternehmer in Geldnöten ruft an.

Ich habe eine Media-Consulting-Firma und große Liquiditätsprobleme. Mein Anlageberater hat mir ausgerechnet eine Investition bei der isländischen Kaupthing-Bank aufgeschwatzt.

Da gibt es mittlerweile indirekte Hilfe vom Finanzministerium. Deutschland gewährt Island einen Kredit in Höhe von 300 Millionen Euro. Damit werden auch etwaige Verluste deutscher Sparer gedeckt, die dort investiert haben.

Das ist ja schön. Aber zum anderen brechen mir die Aufträge weg. Meine Kunden verzichten mittlerweile lieber auf Beratung im Bereich Marketing. Gibt es da direkte, sofortige Finanz­hilfen für einen Mittelständler wie mich?

Das Bundeswirtschaftsministerium hat Finanzmittel in Höhe von 15 Milliarden Euro bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau für kleine und mittelständische Unternehmen bereitgestellt. Wollen Sie denn Neuinvestitionen tätigen?

Ja, wäre möglich. Ich könnte mein Unternehmen auch gesundschrumpfen. Ich habe mal durchgerechnet: Wenn ich von 15 Mitarbeitern sieben vor die Tür setze, stehe ich wieder einiger­maßen gut da. Wenn der Kündigungsschutz nicht wäre!

Entlassungen wollen wir unter anderem vermeiden.

Aber vielleicht könnten Sie an eine höhere Stelle eine Anregung ausrichten: Der Kündigungsschutz muss weg. Der ist ja geradezu geschäftsverhindernd, erst recht in solchen Zeiten.

Nach ganz oben habe ich keinen Draht. Ich könnte Ihnen wie gesagt eine Investitions- und Kreditberatung anbieten.

Ja, die würde ich nehmen.

Dann stelle ich Sie mal direkt an die Herren aus der Förderberatung durch.