Fritzls Plattensammlung

Motivationsforschung. Mille, der Sänger der Essener Thrashband Kreator, hat in der FAS auf etwas hingewiesen, das einen ernsthaft zum Nachdenken bringt. Er stellte sich in dem Interview die Frage, wie es kommen könne, dass bei jedem Amoklauf eines durchgeknallten Schülers sofort festgestellt wird: Computerspiele seien ja wohl schuld an dem Ausraster und agressiver Metal, also genau die Art von Musik, für die auch Mille mit seinem guten Namen einsteht. Mille stellte also genau diese Frage mit der logischen Schlussfolgerung, warum denn dann noch niemand in der Plattensammlung von Josef Fritzl nach unheilvollem Todesmetal und menschenverachtendem Grind gefahndet habe. Stimmt ja auch: Wirklich investigativer Journalismus hätte doch auch mal den ganzen Schmutz aus Fritzls Wohnzimmerschränken durchleuchten können. Er wäre bestimmt auf so etwas Hundsgemeines wie Karl Moik gestoßen und man hätte endlich sagen können: Gut, alles klar, da wundert einen wirklich gar nichts mehr.   aha