Reißwolf Schäuble

Stasi-Akten. In einem Interview erklärte Wolfgang Schäuble (CDU), er habe 1990 als damaliger Bundesinnenminister dafür plädiert, auf eine Aufarbeitung der Stasi-Akten zu verzichten und sie unbesehen zu vernichten. Schäuble wollte so vermeiden, dass »die Streitigkeiten der Vergangenheit (…) den Wiederaufbau der neuen Länder und damit die Zukunft belaste(te)n«. Der mäch­tige Vorsitzende Helmut Kohl habe dies seinerzeit genauso gesehen, so der Innenminister. Ob Schäuble mit den zukünftigen Belastungen die unfreiwillige Beschäftigung der CDU mit ihrer Vergangenheit als systemkonforme Blockpartei im DDR-Staatsapparat meinte (Jungle World 50/08), verriet er nicht.   mxs