Bleibt drinnen!

Der letzte linke Student fackelt bekanntlich nicht lange. Nein: der letzte linke Student kennt seinen Weg. Er kennt ihn nicht nur: er fühlt ihn sogar. Und: er geht ihn unbeirrt voran. Wenngleich: manchmal gibt es Zweifel an seinem Tun. Aber: die Zweifel kommen oft von außen. Sie werden geradezu: an ihn herangetragen. Sie sind: nicht Teil von ihm. Sie sind: das andere. Und wie sagt noch Schiller: drau­ßen ist feindlich. Drinnen aber: ist freundlich. Denn: tief in sich drin ist der letzte linke Student eins mit sich. Was aber heißt das für uns? Was heißt das alles in den täglichen Praxen? Wie kann sich der letzte linke Student behaupten und unbeirrbar verhalten, wo doch die Zweifel an ihm nagen? Wie kann er uns zum Licht führen? Also: zur Revolution? Wenn ihn doch der Zweifel anfällt?
Der letzte linke Student verzagt nicht. Der letzte linke Student weiß im Gegenteil einen Ausweg. Der Ausweg lautet: »Oft gehen mich die Dinge von außen zu sehr an und bringen mich ab von meinem Weg. Bzw. sie versuchen, mich von meinem Weg abzubringen. Mein Weg aber ist in mir unveränderlich festgeschrieben von einer inneren Wahrheit. Das Außen dagegen ist oft nur Einbildung und muss gar nicht wahr sein. Die Relativitätstheorie schließlich hat erwiesen, dass Hume Recht hat, nicht Kant. Und dass Erkenntnis – wenn überhaupt – nur aus einem selbst kommen kann. Das Aposteriori ist al­so gar nicht vonnöten. Die Wahrheit findet trotzdem statt.« All diese schlauen Sätze schreibt der letzte linke Student in sein besonderes Notizbuch. Und wieder zeigt sich: was wahr ist, klingt gut, und was gut klingt, ist wahr. Und auch wir müssen erkennen, dass nicht alles, was wir erkennen, auch so vorhanden ist, wie es scheint!