Deutsches Haus

In der Nacht zum 22. Januar sprühten Unbekannte auf die Türen und Fenster einer Schule in Aachen (Nordrhein-Westfalen) Hakenkreuze und antisemitische Parolen. Der Staatsschutz der Kriminalpolizei hat die die Ermittlungen aufgenommen. Zwei Männer und zwei Frauen beschimpften am 15. Januar in Geesthacht (Schleswig-Holstein) offenbar grund­los einen 37jährigen Hamburger mit rassistischen Parolen. Einer der beiden Männer bedrohte ihn außerdem mit ­einer Pistole. Die Gruppe, die sich dem Mann, der an der Haltestelle vor dem Altenheim »Schmittschneider« auf den Bus wartete, aus der Hugo-Otto-Zimmer-Straße genähert hatte, konnte entkommen. Der 37jährige flüchtete in den eintreffenden Bus. Die Polizei sucht Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben. Die beiden Männer sind der Beschreibung des Bedrohten zufolge 25 bis 28 Jahre alt und tragen Glatzen; die beiden Frauen sollen um die 20 Jahre alt sein. Wie die Schweriner Volkszeitung meldete, zerstörten unbekannte Täter in der Nacht zum 15. Januar die drei großen Schaufensterscheiben einer Döner-Imbissbude in Perleberg (Brandenburg). Der Schaden wird auf mehrere tausend Euro geschätzt. Die Polizei fand am Tatort in der Lindenstraße einen Aufkleber mit einer Karikatur und Beschwerden über die Ausländerpolitik der Bundesrepublik in altdeutscher Schrift. Auch in der Nähe wurden solche Aufkleber entdeckt. Die Kriminalpolizei ermittelt. Wie die Polizei am 14. Januar bekannt gab, zerstörten Unbekannte auf dem Ehrenfriedhof von Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) am Platz der Opfer des Faschismus mehrere Grabvasen. Besucher des Friedhofs hatten die Beschädigungen am Abend zuvor entdeckt. Die Kriminalpolizei ermittelt. Der von Abschiebung bedrohte 27jährige Armenier Arkadin H. öffnete zwei Polizeibeamten am frühen Morgen des 12. Januar die Tür seines Zimmers in Bad Salzdetfurth (Niedersachsen) und hielt sich währenddessen ein Messer mit einer zehn Zentimeter langen Klinge an den Hals. Er ging rückwärts auf sein geöffnetes Zimmerfenster zu und ließ sich über die Fensterbank nach draußen fallen. Den Polizisten gelang es, den Mann festzuhalten und unverletzt zurück ins Zimmer zu ziehen. Der Armenier drohte aber weiterhin, sich mit dem Messer zu verletzen. Eine Stunde später überwältigten ihn die Polizeibeamten und ein Mitarbeiter der Abschiebestelle, dabei wurde der Mitarbeiter der Abschiebestelle am Handgelenk verletzt. Arkadin H. wurde noch am gleichen Tag mit einem Streifenwagen zum Frankfurter Flughafen gebracht und über Moskau nach Eriwan abgeschoben. Nach einem nervenärztlichen Gutachten und Erkenntnissen des Landkreises sei der Mann in der Lage gewesen zu reisen. Karim al-Wasiti vom Flüchtlingsrat Niedersachsen sagte, man hätte den hochgradig suizidgefährdeten Mann nicht abschieben dürfen. Er soll im Jahr 2004 unter falschem Namen und weiteren falschen Angaben Asyl beantragt haben.   gs