Schlompähn-Deutsch

Man kennt ihr Gesicht, aber nicht ihren Namen. Nathalie Licard ist die nette Harald-Schmidt-Französin mit dem Lieblingswort »Schlompäh« (Schlampe), die so ist, wie man sich früher seine Französischlehrerin gewünscht hat. Sie sprach den Opener ein, »Meine Damen und Herren, die ’arald-Schmidt-Show«, und hatte ein paar legendäre Kurzauftritte. Nach der Regel, dass man nur lange genug neben Schmidt stehen muss, bis man irgendwann selbst berühmt wird, war klar, dass auch Nathalie Licard irgend­wann auf Solopfaden wandeln würde. »Ich bin gespannt wie gekochtes Gemüse« heißt ihr Buch, in dem es wie in der Show um ihren Kampf mit der deutschen Sprache geht. Peinlich zum Beispiel, wenn man auf die Frage der Wurstverkäuferin, wie viel es denn sein soll, eine »Scheide« antwortet, denn an deutschen Fleischtheken ist man für den Charme eines französischen Dialekts grundsätzlich nicht empfänglich. Während ihres Show-Praktikums waren fehlende Deutschkenntnisse jedoch kein Karrierehindernis. Jedenfalls entschied die Produktionsfirma, sie in die Telefonzentrale zu setzen, wo sie sich mit »’arald-Schmidt-Show, guten Tag, Na­thalie Licard« durchschlug. Das alles ist zwar prinzipiell lustig, das falsche Deutsch nachzulesen, ist aber relativ anstrengend, so dass am Ende das Wort des Meisters gilt: »Wenn Nathalie so schreibt, wie sie spricht, dann freue ich mich schon jetzt auf das Hörbuch.«

Nathalie Licard: Ich bin gespannt wie gekochtes Gemüse. Kiwi, Köln 2008, 172 Seiten, 7,95 Euro