Der Burgerkrieg beginnt

Kaum im Amt, verursacht Präsident Barack Obama bereits einen Skandal, der Amerika erschüttert. In der vergangenene Woche kehrte er mit Vizepräsident Joe Biden und zahlreichen Journalisten bei Ray’s Hell Burger in Arlington ein. Es fing harmlos an. »Ich nehme den einfachen Cheddar Cheeseburger, Medium«, sagte Obama. Doch Obama wollte »Senf, keinen Ketchup«, ja sogar »Dijon-Senf«. Seitdem empört sich das konservative Amerika über diesen unpatriotischen, eines echten Mannes unwürdigen Wunsch. Sowas passiert, wenn »zwei gewöhnliche Metrosexuelle ausgehen«, kommentiert der Blogger Gateway Pundit. »Ich mag nicht einmal die Art, wie der Mann einen Hamburger bestellt«, nörgelte die rechtkonservative Radiosprecherin Laura Ingraham. »Was für ein Mann bestellt einen Cheeseburger ohne Ketchup, aber mit Dijon-Senf?« Obamas Vorliebe für die Produkte dekadenter und feiger Franzosen gilt als ein weiterer Beweis dafür, dass der Präsident ein elitärer Schnösel ist. »Wie Sie alle wissen, ist Präsident Obama ein wahrer Mann des Volkes«, erläutert Sean Hannity, Fernsehmoderator bei Fox News. Doch »der gute alte Ketchup, nun, war dem Präsidenten nicht gut genug«, der »ein ganz besonderes Aroma« für seinen »fancy burger« benötige.
Man mag sich gar nicht ausmalen, was geschehen wäre, hätte Obama in einem arabischen Imbiss Falafel bestellt, ob mit oder ohne Ketchup. Nach Dijongate droht dem Präsidenten nun Limbaughgate, denn er hat über einen Witz gelacht, der den Tod des rechten Radiomoderators Rush Limbaugh zum Gegenstand hatte. Liberale Amerikaner können sich über die kuriosen Attacken eigentlich freuen, denn sie belegen vor allem die Verzweiflung der Republikaner angesichts der ungebrochenen Popularität des Präsidenten, der überdies Amerika rechtzeitig gewarnt hat. Seine Vorliebe für Burger mit Dijon-Senf hatte er bereits in seinem Buch »The Audacity of Hope« gestanden.   js