Heiraten mit Hindernissen

»Rachel Getting Married«. So heißt der neue Film von Jonathan Demme. Er ist eigenwillig, radikal und sehr besonders. Er erinnert von der Ästhetik stark an das Dogma-Prinzip des entschlackten, von allen technischen Spielereien befreiten Kinos, bei dem nicht die Effekte im Vordergrund stehen, sondern die gute Story entscheidend ist. Bis zum einzigartigen Einsatz der Musik reicht das Dogma-Prinzip in diesem Film. Musik wird nie über die Bilder geklatscht, sondern ist immanenter Teil der Handlung selbst. Wie bei Demme üblich, hat der Regisseur wieder ein gutes Händchen für die richtige Musik an den richtigen Stellen. Als Verantwortlichen für deren Einsatz hat er den schratigen Sänger Robyn Hitchcock gewinnen können, der auch selbst zu sehen ist. Die Handlung dreht sich um Unterdrückungsmechanismen im System Familie, die bei der Hochzeit von Rachel plötzlich nicht mehr funktionieren. Plötzlich geht es um Sucht, Schuld, Sehnsucht, Verlust, um all das, was eine unbeschwerte Hochzeitsfeier eigentlich nicht braucht.   aha