Erinnern Sie sich noch an voriges Jahr? Da fielen Herrentag, Himmelfahrt und der 1. Mai auf einen Tag. Die Jungle World präsentierte aus diesem besonderen Anlass den großen Feiertagsratgeber »Bibel, Bier und Barrikaden« (18/2008). Und in diesem Jahr? Der 1. Mai kam und ging, und niemand dachte mehr an Himmelfahrt und Herrentag und solchen Quatsch. Zumindest nicht mehr während der Schlussproduktion. Drum vergaßen wir glatt, Ihnen mitzuteilen, dass Sie Ihre Lieblingszeitung in dieser Woche bereits am Mittwoch bekommen. Nicht, dass es für uns so etwas wie Feiertage geben würde, aber die Post und die Zeitschriftenhändler, die machen sich’s gemütlich, ziehen statt mit dem gelben Brief-Karren durch die Straßen mit einem bunten Bollerwagen durch den Wald oder marschieren fromm in einer Prozession durchs Dorf – wir wissen es nicht. Jedenfalls: Die Zeitungen zu Ihnen bringen, das tun diese Leute nicht, zumindest nicht am Donnerstag. Na, dann müssen sie es eben schon am Mittwoch tun. Ihnen kann das ja egal sein. So haben Sie sogar einen Tag länger etwas von der neuen Ausgabe, auch schön, oder?
Für uns bedeutet es allerdings ein wenig Stress, alles einen Tag früher fertig zu machen. Auch am Wochenende musste ein Kollege noch ran. Und auch die Druckerei musste alles vorziehen und schon am Sonntag anfangen loszudrucken. Aber da können wir denen ja nicht helfen. Drucken müssen schon sie. Kopieren können wir jetzt aber auch selbst. Denn – niemand weiß woher er kam – plötzlich steht hier ein Kopierer, gleich neben dem Farbdrucker. Also dort, wo jene Geräte stehen, die nur in Ausnahmefällen benutzt werden dürfen. Bisher musste umständlich mit dem Faxgerät (wer braucht eigentlich so etwas?) kopiert werden, oder per Einscannen und Ausdrucken. Aber brauchen wir überhaupt einen Kopierer? Ist das nicht, ähnlich wie das Fax, etwas aus einer anderen Epoche, einer, in der es auch noch Disketten gab?! Für eine solche wurde übrigens in der vergangenen Woche ein Laufwerk gesucht hier in der Redaktion. »Bei mir ist eines drin«, sagte der Layouter, der den fettesten Rechner hat, aber er habe »dieses Ding da« noch nie benutzt, er wisse nicht, ob es laufe. Und ein Laufwerk, das nicht läuft – was hat man schon davon?
Übrigens müssen wir uns noch berichtigen. In der Ausgabe Nr. 15 haben wir an dieser Stelle behauptet, wir hätten die Presseeinladung zum Spargelessen mit dem BND-Präsidenten weggeworfen. Stimmt zwar, aber zwei hungrige Kollegen haben sie wieder aus der Rundablage gefischt und sind doch noch hingestiefelt – aber lesen Sie selbst: Seite 9.
