Sonderpolizei gegen Schwule und Lesben

Am Samstag löste die russische Polizei die verbotene Parade Slavic Gay Pride in Moskau gewaltsam auf. Schwule und lesbische Aktivisten hatten sich am frühen Nachmittag trotz Verbots vor dem Gebäude der Moskauer Lomonossow-Universität versammelt, um gegen Homophobie zu demonstrieren. Sie wollten vor dem Finale des Eurovision Song Contest (ESC), der einige Stunden später in Moskau stattfand, auf die Diskriminierung von Homosexuellen in Russland aufmerksam machen. Nur wenige Minuten nach Beginn der Demonstration wurden mehrere Teilnehmer von der Polizei mit Schlagstöcken angegriffen, rund 40 Menschen sind dabei festgenommen worden. Die Organisatoren der Parade hatten im Vorfeld um die Unterstützung der Besucher des ESC gebeten, von denen ein großer Teil selbst schwul oder lesbisch ist. Auch ihr Aufruf an die Teilnehmer, den Wettbewerb aus Protest zu boykottieren, blieb weitgehend ungeachtet.