»Gesichert wie Fort Knox«

Am 20. Juni soll der ehemalige Flughafen in Berlin-Tempel­hof besetzt werden. Die Initiatoren wünschen sich, dass das Gelände für jeden zugänglich wird und für Freizeitaktivitäten genutzt werden kann. Denn bislang wird das ungenutzte Gelände von Zäunen und Polizisten geschützt. Seit Jahren ist bekannt, dass das Grundwasser unter dem ehemaligen Flughafen mit polyzyklisch aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) belastet ist. Diese krebserregenden Substanzen finden sich vier Meter unter der Erde. Im März wurden erneut Bodenproben entnommen. Ob die Ergebnisse schon vorliegen, weiß Fritjof Lützen von der Senatsverwaltung.

Wurden die Bodenproben bereits ausgewertet?

Nein. Die Ergebnisse werden erst Ende 2009 vorliegen, bis dahin werden wir weitere Proben entnehmen.

Die Giftbelastung des Geländes ist seit Jahren bekannt. Wurde dagegen etwas unternommen?

Vor 60 Jahren schwammen noch 25 Kubikmeter PAK auf dem Grundwasser. Heute sind es nur noch 1,5 Kubikmeter. Das Abpumpen der Substanzen wäre sehr kostspielig, und der natürliche Abbau durch Bodenbakterien dauert eben eine Weile.

Wäre das Betreten des Geländes gesundheitsgefährdend?

Nein. Aber es gibt auch Abschnitte auf dem Gelände, da wäre es blöde, wenn ich mich da hinsetze. Die ehemalige Gärtnerei beispielsweise ist mit Pestiziden belastet. Auch der Bereich der ehemaligen amerikanischen Schießanlage ist belastet. Dort wurde der Bewuchs mit Hilfe von chemischen Substanzen niedrig gehalten.

Warum wurde dann das gesamte Gelände eingezäunt und nicht nur der belastete Bereich?

Ich weiß nicht, warum das Gelände gesichert wird wie Fort Knox. Ich denke, das ist einfach eine Unsicherheit. Man hat wahrschein­lich Angst, dass dort Flughafenfreunde landen möchten, da die Beleuchtung noch funktioniert. Wenn Sie mich fragen, sollte man dort wie vor 100 Jahren problemlos grillen können. So wie die Türken es jetzt im Tiergarten tun.