LeserInnenworld

Jungle World 23/09: »LGBT-Sex in Lolita Outfits«
Total verklemmt
Sex ist eine Handlung und kann somit ganz verschieden und insbesondere auch zum Schlechten, z.B. in Form einer Vergewaltigung, ausgeführt werden. Sex ist weiterhin als Beziehungstat Produkt und Ausdruck von Vergesellschaftung. In Pornographie, ob sie nun softcore, hardcore, s/m mit Bienchen und Blümchen respektive anderen Tieren, mit oder ohne Zwang, LGBT oder wie-auch-immer-gender vorliegt, stellt sich Vielseitigkeit der Kulturindustrie dar, die es offenkundig schafft, alle erdenklichen Bedürfnisse zu befriedigen und uns auf die bestehenden Verhältnisse einzuschwören, in diesem Falle einzuvögeln.
Der Artikel macht sehr deutlich, dass Emanzipation entweder längst aufgehört hat oder nie vorhanden war. Leider zeigt sich dies nicht allein in der Unterstellung, wer keine Pornos gucke, sei verklemmt. Weiter: »Schließlich ist homosexueller Sex genauso sexy wie heterosexueller Sex.« Abgesehen davon, dass Sexyness in den Augen der Betrachtenden liegt, deutet oben stehendes Sich-selbst-Einreden eher auf Verklemmung hin.
Gruß Sophie Wedekind

Queeres Entsetzen
Mit gerütteltem queeren Entsetzen las ich folgende Sätze:
»Warum sollte man als Frau scharf darauf sein, homosexuelle Pornos mit Männern in der Haupt­rolle zu sehen oder zu lesen? Die Frage lautet wohl eher: Warum nicht? Schließlich ist homosexueller Sex genauso sexy wie heterosexueller Sex. Egal, welche sexuelle Orientierung man hat, es gibt Dinge, die einfach gut aussehen und anregen.« Diese naiv daher kommende Homophobie ist grauenhaft. Ich möchte hier nur erwähnen, dass es auch weibliche Homosexuelle gibt.
Mit schönen Grüßen Therese Roth