Gemeinsam einsam

»Alle Anderen«. Ist »Alle Anderen«, der neue Film von Maren Ade, wirk­lich so gut, wie alle sagen? Er ist es. Allein die Performance von Birgit Minichmayr ist geradezu erschreckend intensiv. Sie ist laut, ängst­lich, ein Energiebündel, von einer Lust auf Leben beseelt, die den Zu­schauer von der ersten Minute für sie einnimmt. »Der Wald vor lauter Bäumen«, der letzte Film Ades, über eine Lehrerin in der Krise, war schon ein Highlight des jungen deutschen Films. Mit »Alle Anderen«, ihrem preisgekrönten neuen Film, wird die junge Regisseurin nun ganz zu Recht als neuer Star des deutschen Kinos gefeiert. Letztlich sieht man in diesem kammerspielartigen Film nicht viel mehr als ein Paar, das auf Sardinien um die eigene Beziehung ringt. Es durchlebt eine Krise, und das ausgerechnet im Urlaub. Derartiges kennt ähnlich bestimmt jeder, weswegen einem diese Ausnahmesituation auch so vertraut vorkommt. Man sieht zwei Stunden lang zwei Menschen im Clinch, und daran ist keine Sekunde langweilig.   aha