»Der Papst versteht das«

Das gibt Ärger: Dass die Piusbruderschaft eine stramme antijudaistische Haltung vertritt, ist der katholischen Kirche zwar unangenehm, aber kein Grund für ein vollständiges Zerwürfnis. Priester zu weihen, ist der fundamentalistischen Vereinigung aber nach wie vor streng untersagt. Gegen den Willen der katholischen Führung ließ die Bruderschaft am Wochenende im bayerischen Zaitzkofen dennoch einen Schweden, einen Polen und einen Schweizer die Weihe empfangen.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, bezeichnete die Zeremonie als »Affront gegen die Einheit der Kirche«. Der Sprecher der Bruderschaft bat um Verständnis: »Wenn wir nicht mehr weihen dürften, wäre das der Todesstoß für uns. Der Papst versteht das.« Benedikt XVI. hatte erst im Januar in einem Akt der Versöhnung die Exkommunikation von vier Pius-Bischöfen aufgehoben, unter ihnen war auch der Holocaust-Leugner Richard Williamson.