LeserInnenworld

Jungle World 24/09: »Wölfe im Management«
Wolf wie Fuchs
Eigentlich ein schöner Artikel, aber der Schluss ist wirklich sehr einfach gestrickt. Wieso heißt ein »Erlebbarmachen« des Wolfes automatisch, dass er es »den Füchsen gleichtun wird«? Wurden Füchse jemals »erlebbar« gemacht? Soweit ich das mitverfolgt habe, ist man sich bei dem Fuchs überhaupt nicht sicher, welche Faktoren im Einzelnen dazu geführt haben, dass sich einige wenige (!) so gut an das Stadtleben anpassen konnten, dass sie sich hier auch fortgepflanzt und eine eigene »Stadtpopulation« gegründet haben. Also es ist nicht so, dass die Füchse nun scharenweise in die Stadt einfallen würden, und allein aufgrund der Größe des Wolfes wird es für ihn wohl weitaus schwieriger, in offene Kellerfenster zu schlüpfen, um dort den Nachwuchs zu verstecken und zu versorgen. sandra schöneich

Jungle World 25/09: »Die Staatsantifa schlägt zu«
Der Staat verbessert
Ich kann die Argumentation in dem Artikel nicht so ganz nachvollziehen. Wenn Staat und Zivilgesellschaft sich gegen Rechtsextremismus stellen, ist das ja erst mal gut gegen Nazis und steht auch so drin. Aber was sollen denn nun die Nachteile sein? Mir fallen nicht so viele ein. Ist der staatliche Aktionismus gegen rechts wirklich eine Verschlechterung der Situation oder vielleicht nicht doch ei­ne (wie immer minimale) Verbesserung? Klar gibt es auch in Brandenburg genug Arschlöcher, die weiter frei herumlaufen werden, aber ist das wirklich erwähnenswert? Dass einer Kampagne gegen die NPD als Fehler vorgehalten wird, sie picke sich einzelne Kritikpunkte heraus (näm­lich die Vorstrafenregister der Mitglieder), um möglichst viele Menschen zu erreichen, ist jedenfalls Quark. matthias fischmann