Dead or alive

Poster, die sich gegen Drogen richten und die in diesem Sommer in Afghanistan verteilt wurden, überzeugen nicht jeden. Da die US-Regierung eingesehen hat, dass sie sich mit der Zerstörung von Mohnfeldern keine Freunde unter den Bauern macht, sollen nun die Drogenhändler gejagt werden. Der New York Times zufolge präsentierten zwei Generäle dem Kongress eine Liste mit 367 Afghanen, die »gefangen oder getötet« werden sollen, unter ihnen finden sich 50 Drogenhändler. Gejagt werden allerdings nur Drogenhändler, die mit den Taliban kooperieren. Der Opiumhandel gilt als Haupteinnahmequelle der Jihadisten. Allerdings betei­li­gen sich auch regimetreue Warlords an diesem lukrativen Geschäft, zu ihnen wird Ahmed Wali Karzai, der Bruder des Präsiden­ten, gezählt. Diese Warlords dürften sich über die pünktlich zur Erntezeit veröffentlichte Nachricht, dass das US-Militär ihre Konkurrenz beseitigen will, besonders gefreut haben.   js