Deutsches Haus

Im Berliner Stadtteil Alt-Treptow beleidigten fünf Unbekannte am Abend des 22. August einen russisch sprechenden Mann auf antisemitische Weise. Nach ­Informationen der Polizei bespritzten sie den 46jährigen an der Ecke Elstenstraße/Beermannstraße mit Bier, bespuckten ihn und flohen anschließend. Am 17. August wurden in Oerlinghausen (Nordrhein-Westfalen) zwei neunjährige Kinder angegriffen und mit rassistischen Sprüchen beleidigt. Die beiden dunkelhäutigen Schüler waren Teilnehmer einer Klassenfahrt der Grundschule in Bad Essen. Nach Angaben der Polizei wurden sie bei einer Stadtrallye von drei unbekannten Jungen im Alter von 13 bis 14 Jahren geschlagen, bespuckt und als »Neger« beschimpft. Die Kriminalpolizei sucht Zeugen des Angriffs. Bei einem Fußballspiel der Stadtliga in Halle (Sachsen-Anhalt) schlugen am 15. August Fans des SG Motor II der Mitteldeutschen Zeitung zufolge auf Anhänger des Vereins Roter Stern Halle ein. Zu Beginn der Halbzeitpause beschimpften ca. acht bis zehn Anhänger von Motor II die Fans der gegnerischen Mannschaft mit Parolen wie: »Ihr seid Zecken, ihr seid die neuen Juden, wir machen euch weg«, so ein Augenzeuge; anschließend griffen die pöbelnden jungen Männer die Fans von Roter Stern Halle, unter denen sich auch Eltern mit Kindern befanden, mit Quarzhandschuhen an. Die Attacke habe nur »20, 30 Sekunden« gedauert, dann seien die Angreifer wieder verschwunden, berichtete der Augenzeuge. Die Polizei bestätigte den antisemitischen Hintergrund des Angriffs nicht. »Wir haben nichts, was darauf hindeutet«, denn bisher seien die beiden festgenommenen Männer »politisch nicht in Erscheinung getreten«, sagte ein Sprecher. Die beiden 19 und 20 Jahre alten Tatverdächtigen seien als »gewaltbereite Fußballfans« registriert, schrieb die Mitteldeutsche Zeitung. Am 14. August wurde gegen das Bundesvorstandsmitglied der NPD, Andreas Thierry, eine Anzeige wegen rassistischer Propaganda erstattet. Der 38jährige Österreicher hatte sein Gesicht schwarz geschminkt, eine Perücke mit schwarzen Locken aufgesetzt und sich ein Plakat mit der Aufschrift »Heimreise statt Einreise« umgehängt. So verkleidet begleitete er eine Wahlkampfaktion der NPD in der Fußgängerzone von Heiligenstadt (Thüringen), berichtete das Internetportal Redok.de. Die Polizei erteilte Thierry ­einen Platzverweis und ermittelt wegen Volksverhetzung. Am gleichen Tag wurde in Gera (Thüringen) ein NPD-Politiker angezeigt, der an einem Stand der Partei rassistische Parolen über einen Lautsprecher skandiert hatte. In Krostitz (Sachsen) meldete die Polizei am 14. August die Beschädigung eines Imbisswagens an der Ecke Mittelstraße/Hauptstraße. In der Nacht hatten unbekannte Täter u.a. zwei Reifen zerstochen. Auf der Frontscheibe brachten sie einen Flyer mit rechtem Inhalt an. Daher könne »ein fremdenfeindlicher Hintergrund nicht ausgeschlossen werden«, hieß es in der Meldung.   mt