Fackelt nicht!

Der letzte linke Student muss sich entscheiden. Denn: nicht immer ist der Weg des Revolutionärs ein gerader. Vielmehr: Es gibt krumme Wege! Noch viel mehr: Es gibt auch verschlungene Wege! Schließlich sogar: Es gibt Gabelungen. Und warum muss sich der letzte linke Student entscheiden? Er muss sich entscheiden, denn: an einer solchen Gabelung steht er gerade. Die Gabelung allerdings ist eine Frage. Die Frage lautet: darf man nun Autos anzünden oder nicht?
Diese Frage ist eine bedeutende Frage. Denn: zunächst einmal wird Privateigentum vernichtet. Also: wenn ein Auto brennt. Und das: ist korrekt. Privateigentum muss immer vernichtet werden. Bekanntlich gilt: wenn nur wenige ein Auto haben und viele haben keins, dann darf niemand ein Auto haben. Das ist just so: wie mit dem leckeren Essen und dem guten Wein. Schon aus diesem Prinzip heraus: trinkt der letzte linke Student immer nur Wein aus dem Discounter. Damit er nicht: bourgeois wird. Also: ist das Abfackeln von Autos wichtig und richtig und gut. Allerdings: wenn etwas brennt, kann auch was anderes brennen. Und was anderes: das ist vielleicht kein Privateigentum. Sondern: ein Haus. Oder: eine Kirche. Obwohl eine Kirche … – aber das gehört nicht hierher.
Jedenfalls: »Ich kann als Revolutionär nicht für das Abfackeln von Autos sein, denn die Gefahr, dass mehr als nur Luxus von Schweinen dabei draufgeht, ist zu groß. Daher muss ich gegen das Abf. v. A. sein, denn es gibt nur für und wider.« So: sagt sich der letzte linke Student. Und so: schreibt er es auch in das besondere Notizbuch. Für: die Ewigkeit. Und: für uns. Auf dass: wir immer wissen, was Recht ist und was Unrecht. Denn auch wir müssen manche Entscheidung treffen, ob wir wollen oder nicht.