»Unvoreingenommen auf die Dinge zugehen«

Der stellvertretende Bundesvorsitzender der Piraten­partei, Andreas Popp, hat der rechten Jungen Freiheit ein Interview gegeben und sich später dafür entschuldigt. Er habe nicht gewusst, um was für eine Zeitung es sich handle. Die Pressestelle der Partei gibt dazu Auskunft.

Andreas Popp hat sich jetzt von der Jungen Freiheit distanziert. Manche Ihrer Anhänger sagen nun, seine Distanzierung widerspreche Ihrem Anspruch, »postideologisch« zu sein.

Man muss sehen, dass es sich bei dem Medium, dem man ein Interview gibt, um ein seriöses Medium handelt, das nicht versucht, den Interviewpartner in ein bestimmtes Licht zu rücken. Bei der Jungen Freiheit ist davon nicht zwangsläufig auszugehen.Ich habe die erste Version des Transskripts nicht gelesen, aber nach dem, was mir mitgeteilt wurde, hat man wohl versucht, die Piratenpartei in ein rechtes Licht zu rücken.

Das ist vielleicht gar nicht so schwer. Wenn man sich die Kommentare auf Ihrem Forum und dem Blog von Andreas Popp ansieht, gibt es einige Piraten, die ein Interview in der Jungen Freiheit gar nicht schlimm finden.

Es ist in der Hinsicht nicht schlimm, da wir uns ja davon distanzieren, klar links oder klar rechts zu sein. Es spricht ja an sich nichts dagegen, auch einem solchen Blatt ein Interview zu geben.
Es ist eben wichtig, dass ein Blatt, dem man ein Interview gibt, damit nicht eigene politische Ziele verfolgt.

Sagen wir mal, die National Zeitung fragt euch nach einem ­Interview und macht das ganz »objektiv«.

Normalerweise sollte eine Zeitung objektiv berichten und nicht vorn vornherein eine rechte oder linke Zeitung sein.

Die Jungle World versteht sich als eine linke Wochenzeitung. Ist das ein Ausschlusskriterium für die Piratenpartei?

Nein. Wir können uns ja selber ein Bild von der Zeitung machen.

Was soll das Attribut »postideologisch« bei der Piratenpartei nun heißen? Steht das für »politisch naiv und ahnungslos«?

Nein, so kann man das nicht sagen. Das hat mehr damit zu tun, dass man unvoreingenommen auf die Dinge zugeht.