Ganz unten auf dem Weg nach ganz oben

»Wendy and Lucy«. Wendy will nach Alaska, dort soll es noch Arbeit geben, hat sie gehört. Sie hat kaum Geld, als sie sich zusammen mit ihrem Hund Lucy in ihrem Auto aufmacht nach Norden. Unterwegs geht dann alles schief. Lucy geht verloren und das Auto springt nicht mehr an, Wendy ist gestrandet in einem Amerika der Depression. Nichts geht mehr hier, stattdessen: sonderbare Leute, keine Arbeit, totale Tristesse. Wendy steckt fest, es geht nicht mehr zurück und nicht mehr voran, von diesem Tiefpunkt erzählt der Film »Wendy and Lucy« von Kelly Reichardt bis ins kleinste Detail. Die Erzählweise ist extrem ökonomisch und minimalistisch, es wird kein Wort zu viel geredet, und kein Handlungsstrang lenkt von dem ab, um das es eigentlich geht, um das entfremdete Individuum in einer Gesellschaft, in der Solidarität und Wärme nur noch nach langem Suchen gefunden werden können. »Wendy and Lucy« ist ein schaurig schöner Film, ebenso wie seine Musik von Will Oldham. aha