Deutsches Haus

Wie am 5. November bekannt wurde, ist die Gedenktafel für die in der Reichspo­gromnacht 1938 zerstörte Synagoge in Stralsund (Mecklenburg-Vorpommern) gestohlen worden. Polizeibeamte fanden ein Foto der Tafel auf einer rechtsextremen Internetseite, zusammen mit einem sarkastisch gemeinten Text. Sie erstatteten Anzeige. Wann die im April von Bundeskanzlerin Angela Merkel gestiftete und zusammen mit dem Rabbiner des Landes eingeweihte Messingtafel entwendet wurde, ist unklar. Ein der Polizei bekannter rechter Gewalttäter wird verdächtigt, in der Nacht zum 5. November vor einem vietnamesischen Geschäft in Burg (Sachsen-Anhalt) randaliert zu haben. Nach Angaben der Polizei beobachteten Passanten den 21jährigen, als er die Markise des Ladens herauszog und beschädigte. Er wurde in Gewahrsam genommen. Ein Alkoholtest ergab 2,49 Promille. Im Prozess gegen den mutmaßlichen Mörder der Ägypterin Marwa El-­Sherbini im Dresdner Landgericht sagte ein Zeuge am 4. November aus, er habe mit Alex W. viel über Ausländer diskutiert. W. soll gesagt haben, er hasse Muslime und Türken, sie seien Terroristen und er werde sie umbringen, wenn er eine Schusswaffe hätte. Er habe auch nie Döner Kebap gegessen. Der 28jährige, der in Russland geboren wurde, habe sich als Deutscher gefühlt. Wie auf dem Internetportal links-lang.de am 3. November berichtet wurde, bedrohten Neonazis zehn Tage zuvor in Waren (Mecklenburg-Vorpommern) eine Gruppe von deutschen und israelischen Jugendlichen, die an einem Austausch teilnahmen. Fünf äußerlich als Neonazis erkennbare Personen sollen sich ihnen auf offener Straße entgegengestellt und sie mit einem Schlagstock und einem Messer bedroht und verfolgt haben. Die Gruppe flüchtete in einen Supermarkt. Die Israelis befanden sich auf Besuch beim Kreisverband der SJD – die Falken in Berlin-Neukölln. Mehrere Personen bewarfen in der Nacht zum 1. November das Internationale Kultur- und Wohnprojekt (Ikuwo) in Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) mit Gegenständen, darunter eine Bierflasche. Nach Angaben des Trägervereins hörten die im Haus anwesenden Personen gegen 2 Uhr morgens ein dumpfes Klirren und riefen die Polizei, einige von ihnen verfolgten die flüchtenden Angreifer und sahen, wie einer von ihnen einen Schlagring fallen ließ und einer den Hitler-Gruß zeigte. Die Polizei nahm die mutmaßlichen Täter fest und fand auch die verbotene Handwaffe. Es entstand ein geringer Sachschaden an dem Gebäude, das u.a. eine internationale Wohngemeinschaft beherbergt. Am Abend des 30. Oktober kam es in Berlin-Buch nach einem Unfall zu einer verbalen Auseinandersetzung, bei der ein 29jähriger Mann eine 40jährige Frau auf rassistische Weise beleidigt haben soll. Diese war auf dem Parkplatz vor dem Einkaufszentrum in der Walter-Friedrich-Straße mit dem Auto der Begleiterin des Mannes zusammengestoßen. Vor der Polizei bestritt der Mann die Vorwürfe.   gs