Ein teurer Flug

Es war die Nachtigall, die Lerche oder irgendein anderer Vogel mit zuviel Appetit. Dummerweise passierte das Missgeschick mitten im Flug und ausgerechnet direkt über dem größten Teilchenbeschleuniger der Welt. Der Schnabel war zu klein für die Beute, und ein paar Brotkrümel trafen die Riesenmaschine zielsicher an verwundbarer Stelle. Sie lösten einen Kurzschluss aus, und wieder einmal war das Kühlsystem betroffen, das den Forschern seit der feierlichen Eröffnung im September 2008 wenig Freude bereitet. 20 Jahre Bauzeit, rund 3,9 Milliarden Euro Kosten, und dann machen die mächtigen Elektromagneten immer wieder wegen Überhitzung schlapp. Die gute Nachricht: In Genf bleibt man trotzdem tierlieb. Passend zum Vorfall zwitscherte man über Twitter, dass der Vogel unverletzt weiter fliegen konnte. Die offizielle Bestätigung des Vorfalls wurde dann verschämt um ein paar Tage verzögert. Und plötzlich könnte es sogar ein ganzes Baguette gewesen sein, das den Urknallsimulator lahmlegte.   mm