Auf dem Campus der Universität von Teheran sammelten sich die Demonstranten, trotz der Warnung des Generalstaatsanwalts. »Gnadenlos« werde man von nun an »mit jeder Aktion umgehen, die irgendeine Störung des Systems verursacht«, hatte Gholamhossein Mohseni-Ejei kurz vor dem 7. Dezember erklärt, dem Tag, an dem regelmäßig an drei im Jahr 1953 erschossene Studenten erinnert wird. In diesem Jahr protestierten die Studenten gegen die mit Offizieren der Revolutionswächter durchsetzte Regierungsjunta Mahmoud Ahmadinejads und den religiösen Führer Ali Khamenei, sie forderten die Freilassung der politischen Gefangenen. Zehntausende waren in Teheran und anderen Städten trotz der starken Präsenz von Polizei und Milizen auf den Straßen, es kam zu heftigen Auseinandersetzungen. Eine neue Parole, in der es unter anderem hieß: »Das gesamte Regime ist das Angriffsziel«, zeugt von einer weiteren Radikalisierung unter den Studenten.
