»Ich entschuldige mich nicht bei Wichsern«

Samstagnacht wurde der Rocksänger Pete Doherty in Berlin-Kreuzberg festgenommen, nachdem er mit einem Bierglas eine Autoscheibe zerschmettert hatte. Bereits vorher hat es Stress gegeben, wie uns Johann B. erzählt.
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Du bist mit Pete Doherty bei seiner Zechtour durch Kreuzberg aneinandergeraten. Was ist geschehen?

Ich wollte mit einer Bekannten ins Roses gehen, so eine Plüschkneipe in der Oranienstraße neben dem SO 36, und da stand in der Tür plötzlich Pete Doherty vor mir. Da habe ich ihm gesagt, dass ich ihn für einen Wichser halte. Er ist völlig ausgeflippt und wollte eine Entschuldigung. Ich habe ihm gesagt, dass ich mich bei Wichsern nicht entschuldige. Es gab so ein kleines Gerangel zwischen uns, Leute standen drum herum und mussten ihn zurückhalten. Dann kam die Wirtin und wollte uns rausschmeißen. Ich habe gesagt, dass es doch nicht sein kann, dass ich als Stammgast rausgeschmissen werde, nur weil so’n Typ hier so einen Heiopei macht, und dann musste er gehen. Da hat er mich noch angespuckt.

Und weshalb hast du ihn Wichser genannt?

Weil er zwei Tage vorher auf einem Konzert in Berlin mit einer Deutschlandfahne rumgewedelt und ein paar Tage vorher in München die erste Strophe des Deutschlandliedes gesungen hat. Das fand ich nicht so witzig. Sollte er das als Provokation gemeint haben, war es eine sehr schlechte Provokation.

Er muss ja schwer besoffen gewesen sein, selbst der Wirt vom Trinkteufel meint, er habe ihn fast rausgeschmissen.

Der stand vollkommen neben sich, aber so genau weiß ich das nicht, ich war ja auch nicht ganz nüchtern. Er soll im Trinkteufel ständig nach Kokain gefragt haben. Ich habe erst durch die Lokalpresse erfahren, dass er eine Viertelstunde später festgenommen wurde. Vielleicht war er von der Geschichte mit mir noch so in Rage, dass er seinen Frust an einem Auto abgelassen hat.

Triffst du öfters Prominente in Kreuzberger Kneipen?

Hmm, nö. Ach doch, Herbert Grönemeyer war neulich im Festsaal, aber der ist ja nicht wirklich prominent.