Der Düstermann

Rowland S. Howard. Was die Achtziger genau waren, lässt sich nur schwer sagen. Das Jahrzehnt der Schulterpolster, der Föhnfrisuren, des zweifelhaften Geschmacks, aber eben auch das Jahrzehnt der Kaputtheit, der Dekadenz und der Selbstverbrennung. Die Achtziger waren auch die große Ära des Rowland S. Howard, der in der autodestruktiven Krawallcombo von Nick Cave, The Birthday Party, in die Gitarrensaiten griff und später bei den wichtigsten Avantgarde-Rockbands zwischen Sydney, Berlin und New York tätig war. Rowland S. Howard kannte sie alle, Blixa Bargeld, Thurston Moore, Lydia Lunch, die ganzen Lärmapostel dieser Zeit, und diese nahmen gerne die Dienste des australischen Gitarristen in Anspruch. Eine eigene große Band gründete Rowland S. Howard auch noch, Crime&The City Solution, die auch heute noch wunderbar düster und erhaben klingt. Rowland S. Howard hat im Alter von knapp über 50 Jahren das Jahr 2010 nicht mehr erlebt. Er starb kurz vor Silvester an den Folgen von Leberkrebs.   aha