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Nein, nein, das ist selbstverständlich kein Zufall, dass quer durch diese Ausgabe Hand- und Heimwerker, Bauarbeiter und Möbelpacker herumfuhrwerken. Und dass sich in dieser Ausgabe – nicht nur im Thema – ein gewisser Schwerpunkt rund ums Bauen, Mieten, Wohnen, Umziehen und Stadtplanen ergeben hat. Denn dies ist unsere »Umzugsnummer«, wie wir sie seit Wochen während der Planung etwas ehrfürchtig genannt haben. Ein bisschen Schiss hatten wir ja schon, das geben wir gerne zu. Denn wir haben diese Aus­gabe produziert, während wir in derselben Woche, genaugenommen am Wochenende, mit Sack und Pack umgezogen sind. Und ob das gutgehen würde, vor allem wegen der ganzen Technik und der Telekom, das machte uns trotz grandioser Planung – sowohl des Umzugs als auch der Zeitung – bis zuletzt Sorgen.
Wir zogen zwar nur eine Ecke weiter, sozusagen einmal über den Fußballplatz, in die Gneisenaustraße 33, doch trotzdem bedurfte es zweier 7,5-Tonner, vier Hubwagen, 16 Euro-Paletten, 200 Kisten und vieler freiwilliger Helferinnen und Helfer. An dieser Stelle noch einmal ganz herzlichen Dank an die Leserinnen und Leser, die vorbeigekommen sind! Am Ende haben wir aber alles geschafft, unbezwingbar scheinende Regalmonster niedergerungen, rund zwei Tonnen Zeitungsarchiv befördert, das komplizierte Netzwerk verstöpselt, die Telefonanlage in Gang gesetzt.
Dennoch gleichen die neuen Räume teilweise noch einer Baustelle. Nicht nur, weil die Handwerker im Verzug sind und zum Beispiel die neuen Unisex-Toiletten noch fertig stellen müssen. Sondern auch, weil die Archiv-Kisten ja erst ausgepackt werden können, wenn die Regalmonster wieder zusammengeschraubt sind, und erst dann kann ja auch die Theke … usw. Eins baut eben auf dem anderen auf. Manchmal im wörtlichen Sinne.
Aber die Schreibtische stehen alle. Und wie! Kolleginnen zum Beispiel, die bisher noch nie durch esoterische Ambitionen aufgefallen waren, murmelten plötzlich die ganze Zeit etwas von wegen Feng Shui oder so und richteten ihre Schreibtische zielstrebig am Fenster mit Westblick aus. Am Abend entdeckte dann ein Kollege, dass dies zufällig genau dem Blickfeld auf die Hantelbank der Karate-Schule ein Stockwerk tiefer entspricht. Also offenbar eher Kanku Dai (»Große Himmelsschau«) als Feng Shui. Alles weitere zu unserem Umzug und Einzug und auch ein paar Bilder finden Sie auf den Reportage-Seiten 10/11.