Stört nicht!

Der letzte linke Student ist nicht immer bei uns. Manchmal zieht er sich auch zurück. Wohin zieht sich der letzte linke Student zurück? Er zieht sich zurück in sein Schneckenhaus. Nun muss man wissen: der letzte linke Student hat gar kein Schneckenhaus. Wie auch: Er ist ja gar keine Schnecke! Allerdings: das Schneckenhaus ist eine Metapher. Und eine linke: noch dazu. Man denke nur: an Grass. Oder an … an …: jedenfalls ist das Schneckenhaus eine linke Metapher.
Warum aber zieht sich der letzte linke Student in sein Schneckenhaus zurück? Der letzte lin­ke Student zieht sich in sein Schneckenhaus zurück: denn vielleicht ist es gut so. Vielleicht: macht der letzte linke Student mit seinem Aktivismus alles kaputt. Vielleicht: ist er am Ende mit seinem Aktivismus ein Agent des Reformismus. Denn: »Wir dürfen nicht helfen, die Verhältnisse zu verbessern.« Dieser Merksatz steht im besonderen Notizbuch des letzten linken Studenten. »Die Verhältnisse erst schaffen die Voraussetzung für eine Revolution. Und die Revolution ist das Ziel. Daher müssen die Verhältnisse so sein. Oder noch schlimmer werden.« Auch das steht im besonderen Notizbuch. Das aber heißt: Wer gegen die Verhältnisse kämpft, hält die Revolution auf. Er ist also: der schlimmste Gegner der Revolution.
Daher zieht sich der letzte linke Student in sein Schneckenhaus zurück. Im Schneckenhaus: kann er mit seinem Aktivismus nicht stören. Im Schneckenhaus: stoppt er die Revolution nicht. Im Schneckenhaus: ist es zudem sehr gemütlich. Daher entkorkt der letzte linke Student jetzt eine Flasche Wein. Die Revolution: kann kommen. Er setzt ihr: keinen Widerstand mehr entgegen. Und auch wir müssen wissen, was wir zu tun, und vor allem, was wir zu lassen haben.