Steht fest!

Der letzte linke Student ist bekanntlich Aktivist. Aktivist, das ist ein griechisches Wort, und kommt von: aktiv. Aktiv, das heißt: da macht wer was. Aber: Der letzte linke Student macht nichts. Der letzte linke Student kann auch nichts machen. Denn: die Revolution hat gar nicht stattgefunden. Genauer: Sie steht nicht einmal vor der Tür. Das heißt: der letzte linke Student ist kein Aktivist mehr. Denn: er ist ja überhaupt nicht aktiv.
Nun muss man wissen: Der letzte linke Student ist immer aktiv. Er ist aktiv in da brain. Da brain ist jamaikanisch: für in de Kopp. Jamaikanisch denkt der letzte linke Student das Wort deshalb, weil: Das ist dann mehr antiimperial. Und antiimperial zu sein: ist sehr wichtig, gerade für Aktivisten. Dennoch sollte der letzte linke Student was machen. Auch körperlich. Denn: da brain braucht da body. Das heißt: er muss aktiv werden. Aber wie kann er aktiv werden? Der letzte linke Student überlegt: »Die Frauen haben ihren queer-feministischen Soli-Strick-Stammtisch. Da sieht man mal wieder, wie gut es das weibliche Geschlecht hat – es hat immer Arbeit. Doch ist eigentlich das männliche Geschlecht überlegen, denn es lässt die Frauen machen. Und macht selber nur das Elementare. Etwa Stahlkochen, Kohlebergbau oder Krieg. Aber was kann der Mann ohne Arbeit und Krieg machen? Der Mann kann lenken. Und findet darin seinen Frieden.«
So schreibt der letzte linke Student in sein besonderes Notizbuch. Und selbstredend: ist es so korrekt. Das jedoch heißt: der letzte linke Student muss zu den Mädels, um ihr Stricken anzuleiten. Ohne allerdings: selbst zu stricken. Denn: der letzte linke Student ist ja kein Weib. Und auch wir müssen lernen, dass man wissen muss, wo man steht, damit man immer weiß, wo’s langgeht.