Die Reaktion

Das Dossier der Gruppe Les Madeleines zur Definitionsmacht bei Vergewaltigungen (Jungle World 32/2010) hat für einigen Wirbel im Netz gesorgt, auch auf unserer Facebook-Seite. Sam Chills postete: »Die Definitionsmacht ist bloß ein Konzept zum Umgang mit Gewalt, sei es bei Vergewaltigung, Rassismus oder anderem. Dass Gewalt nun mal viele Ebenen hat und immer wieder anders aussieht, kann man der Definitionsmacht nicht vorwerfen. Definitionsmacht bedeutet lediglich, dass Gewalt nicht aus einer Machtposition bestimmt werden soll, dass es keine ›offizielle Checkliste‹ gibt, die abgearbeitet wird, um zu bestimmen, wann es Vergewaltigung ist und wann noch nicht.« In mehreren Beiträgen wurde der Artikel abgelehnt, eine echte Debatte kam jedoch leider kaum auf. Sissy Sinatra begründet dies auch: »Gegen ellenlange Diskussionen ist ja nichts per se einzuwenden, dass sie gebetsmühlenartig zu verlaufen drohen, ist leider das Problem – und das wird zu einem Umgang, der Betroffenen und ihrem Umfeld gerecht wird, wohl eher wenig beitragen.« Und Karo Sieboldt schrieb uns per E-Mail: »Les Madeleines haben sicherlich einige gute Texte geschrieben. Leider jedoch nicht einen zu diesem Thema.« Nicht unterzeichnet war eine E-Mail zum Solidarnosc-Thema der vorigen Woche (Jungle World 32/2010): »Anscheinend liegt euch nicht viel daran, polnische Schriftzeichen bei euren Artikeln zu berücksichtigen. Allem Anschein nach habt ihr aber weniger Probleme damit, die französischen Freunde zu berücksichtigen. Es kann wohl nicht angehen, dass ihr gesonderte Sprachregelungen nach Ländern auswählt. Gleiches Recht für alle! Und mit dem billigen Argument, dass es die Zeichen in bestimmter Schriftform nicht gibt, gebe ich mich nicht zufrieden.« Auch zum Artikel über die Fördervereinigung Legaler Waffenbesitz in derselben Ausgabe erreichte uns Post, von Axel Kuckart, der in eben jener Vereinigung Mitglied ist. Uns sei »ein Fehler unterlaufen«, schrieb er: »Die Fördervereinigung Legaler Waffenbesitz e.V. wird nicht mit FlW abgekürzt, sondern vielmehr mit FvLW.« Na wenn’s weiter nichts ist. Dann sei dies hiermit eingestanden. Sorry!