Teddy Williams. Von der Leichtathletik zum Football

Splendid Sprinter

Wie aus einem Sprinter ein Football­spieler wurde.

Sportlerkarrieren im College-System in den USA sind kurz, denn bereits nach vier Wettkampfjahren ist man für ein College in der gewählten Disziplin nicht mehr startberechtigt. So ging es auch dem 22jährigen Teddy Williams an der University of Texas in San Antonio. Vier Jahre war er dort Sprinter-Star und wurde viermaliger All-American, eine Auszeichnung für die besten Amateursportler.
2009 lief Williams die 100 Meter mit Rückenwind in 9,90 Sekunden. Aber für eine Profikarriere in der Weltspitze ist das nicht schnell genug, deshalb stellte sich nun die Frage nach der weiteren Karriere. Der Sprinter besann sich auf seine Wurzeln. Zu Beginn seines letzten Jahres an der Highschool war er noch Wide Receiver im American Football Team gewesen, doch im vierten Spiel hatte er sich den Knöchel gebrochen, die da bereits vorliegenden Stipendien-Angebote der großen Football Colleges wurden prompt zurückgezogen. Immerhin: Williams kam als Sprinter an der UTSA unter.
Nach Ablauf der vier Wettkampf-Jahre bat er die Footballcoaches seines College, mit ihm zu trainieren, in der Hoffnung, ein weiteres Jahr lang Football zu spielen, denn man darf insgesamt fünf Jahre lang College-Wettkämpfe bestreiten, nur eben nicht in einer einzigen Sportart. Doch was dann nach einem Monat Crashkurs passierte, ist außergewöhnlich: Die Dallas Cowboys aus der NFL luden ihn in ein Trainingslager in San Antonio, Williams absolvierte ein Probetraining und wurde sofort unter ­Vertrag genommen. Headcoach Wade Phillips nannte ihn bei der Vorstellung »Splendid Sprinter«.
Natürlich wird es der ehemalige Leichtathletik-Star nicht gleich auf das Spielfeld schaffen, aber da große schnelle Spieler im Football sehr begehrt sind, will man sich für seine Ausbildung zwei bis drei Jahre Zeit lassen, um aus ihm einen Footballspieler zu machen. Zunächst als Cornerback, wenn das nicht klappt, wolle man ihm zunächst eine Chance als Receiver geben, kündigten die Coaches an.
Denn wie Stephen Jones, der Sohn von Cowboys-Eigentümer Jerry Jones, über den Neuzugang Williams sagte: »Er hat drei Vorzüge: Geschwindigkeit, und die anderen beiden habe ich vergessen.«