Organisiert!

Der letzte linke Student ist böse. Denn: bald fängt das Semester wieder an. Der Anfang des Semesters heißt: Arbeit, Arbeit, Arbeit. Arbeitet der letzte linke Student etwa in den Seminaren mit? Nein, der letzte linke Student arbeitet höchstens in den linken Seminaren mit. Und linke Seminare: gibt es gar nicht. Wo aber arbeitet der letzte linke Student dann? Der letzte linke Student arbeitet im AStA mit. Und das: obwohl die AStA-Vorsitzenden immer so gemein sind. Weil: sie dem letzten linken Studenten nicht zuhören. Und die weiblichen AStA-Vorsitzenden: sind noch schlimmer. Damit sind sie sogar: am schlimmsten.
Der letzte linke Student aber weiß: man braucht Organisation. Bekanntlich: »Nur in der Organisation findet der Linke sein wahres Zuhause. Das Zuhause des Linken ist die Partei. Natürlich immer die Partei der Revolution. Die muss nicht kommunistisch sein (denn der Kommunismus hat viele historische Fehler gemacht). Aber sie soll die Linken an die Macht bringen. Dafür braucht es eine straffe Organisation. Wie in einem Unternehmen. Insofern darf man die Revolution als unser größtes Unternehmen bezeichnen. Sie ist das linke Kapital, die Fabrik der Macht.« So steht es im besonderen Notizbuch des letzten linken Studenten. Diese Ausführung ist zwar noch nicht ganz »bekanntlich« – aber bald, wenn der letzte linke Student groß ist, wird sie ganz bekannt sein. Bis dahin ist sie jedoch schon: männlich, weise, gut. Und wahr? Wahr ist es auch.
Das bedeutet: der letzte linke Student muss weiter in den AStA. Auch wenn er böse ist. Denn dort: gibt es Organisation. Zwar ist die nicht gut. Aber sie ist immerhin. Und so ein immerhin: ist heute mehr, als Linke erwarten dürfen. Und auch wir sollten uns organisieren gehen, in AStA, Gewerkschaft, Linkspartei oder wo auch immer!