»Raub, Diebstahl, Maßkrugschlägereien«

Das Münchener Oktoberfest findet noch nicht einmal seit einer Woche statt, aber die Bilanz ist bereits erstaunlich: Ein stark alkoholisierter Rentner starb nach einem Sturz auf dem Gelände an einem Herzinfarkt, etliche Schlägereien fanden statt, bei einer wurde ein australischer Tourist so zugerichtet, dass er mit einer Gehirnblutung ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Wie gefährlich es auf der Wiesn zugeht, sagt die Pressestelle des Polizeipräsidiums München.

Würden Sie angesichts der blutigen Vorkommnisse von einem Besuch des Oktoberfests abraten?
Es gibt keinen Grund, von einem Besuch der Wiesn abzuraten. Es gibt wohl kein Volksfest, auf dem keine Straftaten begangen werden, obwohl es schön für uns wäre. Aber unter Alkoholeinfluss geschehen eben auch unschöne Dinge.
Wie viele Verletzte gibt es denn durchschnittlich auf der Wiesn?
Ich kann Ihnen nur eine Gesamtzahl der begangenen Straftaten nennen. Das waren im vergangenen Jahr ungefähr 1 200. Da ist dann alles dabei: Raub, Diebstahl, Maßkrugschlägereien, Sexualdelikte und so weiter.
Fußballvereine, deren Anhänger gewalttätig werden, müssen mit Sanktionen rechnen. Werden die Wiesn-Wirte zur Verantwortung gezogen, wenn es in ihren Zelten zu Gewalttaten kommt?
Um eventuelle Ordnungsstrafen für die Wirte kümmert sich das kommunale Verwaltungsreferat der Stadt München. Es gibt Auflagen, an die sich der Veranstalter der Wiesn halten muss.
Hat die Münchener Polizei ein besonderes Sicherheitskonzept für das Oktoberfest?
Wir arbeiten auf einem hohen Sicherheitsniveau. Schließlich haben wir große Erfahrung mit der Wiesn: Gerade findet das 177. Oktoberfest statt. Das ist ein riesiges, alljährliches Event, auf das sich die Polizei gut vorbereitet. Wir können dabei auf die Erfahrungen aus den Vorjahren zurückgreifen. In diesem Jahr gab es keine Notwendigkeit, an unserem bisherigen Konzept etwas zu ändern. Bei Bedarf werden wir nachjustieren. Das jetzige Konzept passt.
Gehen Ihre Kollegen denn gern Streife auf dem Oktoberfest, oder ist es lästig, sich immer mit Betrunkenen herumzuplagen?
Unsere Beamten sind mit Herzblut dabei. Bei dieser Einsatzbelastung braucht man auch einen gewissen Eifer und eine große Motivation. Die Kollegen sind gern auf der Wiesn und freuen sich auf diese Zeit. Da muss niemand zwangsverpflichtet werden.