Dieses Mal keine Überraschung

Mario Vargas Llosa. Die Nobelpreisträger für Literatur in den vergangenen Jahren waren immer wieder Schriftsteller, von denen man vorher nie etwas gehört hatte. Voriges Jahr war Herta Müller an der Reihe, bei der in der internationalen Presse nur gefragt wurde: »Herta who?« Und an all die Nobelpreisträger davor kann man sich schon gar nicht mehr erinnern. Dieses Jahr traf es nun wenigstens einen, dessen Bücher auch hierzulande fleißig gekauft werden: den Peruaner Mario Vargas Llosa. Der war mal Kommunist, heute ist er ein Liberaler. Politiker wollte er einmal werden, Präsident seines Landes, dafür hat es nicht gereicht. Mit Vargas Llosa hat das schwedische Komitee zur Preisvergabe es immerhin wieder geschafft, die nordamerikanischen Kandidaten zu ignorieren, die jedes Jahr aufs Neue so heiß gehandelt werden. Philip Roth beispielsweise wird den Preis vielleicht wirklich nicht mehr bekommen, denn nächstes Jahr ist bestimmt wieder jemand an der Reihe, mit dem niemand gerechnet hat.   AHA