Apocalypse now

»Die kommenden Jahre«. »Verschwörung der Feuerzellen«, so nennen sich linksradikale Gruppen heute. Im deutschen Science-Fiction-Film »Die kommenden Jahre« findet sich ein ähnlich poetischer Name: »Schwarzer Sturm«. Die Gruppe ist eine Art neue RAF, die im Jahr 2020 gegen das System kämpft und den bewaffneten Widerstand ausruft. Deutschland führt inzwischen Handelskriege in Asien, die Umweltkatastrophe ist nicht mehr aufzuhalten, und frisches Obst wird rar in den Supermärkten. Zwischen apokalyptischen Szenarien, deren Dramaturg Harald Welzer gewesen sein könnte, und einem übriggebliebenen Bürgertum, das seine Privilegien verteidigen möchte gegen die radikalen Demonstranten, geht es um ein Geschwisterdrama, um viele Liebe­leien und Leidenschaft und darum, dass der Aussteigertyp, den Daniel Brühl spielt, langsam erblindet. Warum auch immer. Für einen deutschen Genrefilm ist »Die kommenden Jahre« gar nicht mal so schlecht. Er ist aber auch nicht wirklich gut.   AHA