Bleibt entschlossen!

Der letzte linke Student ist eine Wurst. Und sogar: eine arme! Denn: der letzte linke Student hat sich verzettelt. Und zwar: in ein Theorem. Weil: der letzte linke Student ist bekanntlich ein Mann. Nun wissen wir: ein Mann muss mann-männlich sein, sonst ist er komisch. Das kannst du bei Theweleit und Oliver Kahn nachlesen und auch sonst überall. Ja selbst die Frauenministerin sagt, dass der Mann unterdrückt ist. Weil er: zum Kuscher geworden ist. Symbolisch: kastriert.
Daher hat sich der letzte linke Student ermannt. Daher: hat er ins besondere Notizbuch geschrieben: »Es heißt ›Die Revolution‹, aber auch ›Der Revolutionär‹. Was wiederum, da die Sprache das Haus des Seins ist, heißt, dass Männer die Revolution machen müssen. Und eben nicht Waschlappen, wie sie heute überall zu treffen sind. Daher muss ich mich ermannen. Daher muss ich stets meine Männlichkeit erweisen. Im Dienste der Revolution.«
Aus diesem Philosophem heraus hat der letzte linke Student ein neues Handlungsmuster abgeleitet. Hart: fährt er Fahrrad. Kantig: geht er durch die Universität. Entschlossen: küsst er die neue schönste Studentin auf den Mund. Doch: die neue schönste Studentin findet das nicht gut. Sie: schimpft. Und der letzte linke Student ist zur Wurst geworden. Direkt: vor ihr. Im: Augenblick. Nun muss man fragen: Darf der letzte linke Student denn zur Wurst werden? Und man muss antworten: Nein, der letzte linke Student darf nicht zur Wurst werden. Folglich: nimmt der letzte linke Student die symbolische Kastratur nicht an. Er gibt sie: der neuen schönsten Studentin zurück. Ins Gesicht. Indem: er sie auslacht. Und dann: stehen lässt. Das ist mann-männlich! Und auch wir müssen Männer werden, denn die Konterrevolution ist nahe!