Die Reaktion

Auf unserer Facebook-Seite (schon fast 5 000 Fans!) kommentierte Brigata Amaranto das Interview mit Micha Brumlik (»Die wildesten Gerüchte kursierten«, 50/2010): »Na ja, so richtig etwas Neues zum ›Homonationalismus‹ gab es nicht. Um die Ethnisierung von homophoben und schwulenfeindlichen Übergriffen in einigen etablierten LGBT-Organisationen ging es kaum. Die Israelis sind da weiter.« Und Sanam Aras meinte: »Der Brumlik ist dermaßen selbstgefällig, dass es weh tut. Und dieses Interview ist definitiv mein Grund, das Abo bei euch zu kündigen.« Gegenkritik hingegen twitterte: »Was hab ich gelacht: (…) Brumlik bekommt den Hass der ganz Bekloppten zu spüren.« Die linke Internetplattform Indymedia veröffentlichte indessen einen Text mit dem Titel »Verwaltet weiter, verschweigt! Eine Intervention«, der als eine Reaktion des »Unsichtbaren Komitees« auf den Diskurs um seine Schrift »Der kommende Aufstand« präsentiert wird (). Dort ist zu lesen: »Warum sehen wir uns genötigt, in die deutsche Debatte zu intervenieren? In Frankreich greift der Staat zu physischer und juristischer Gewalt, um die Irritationen zu unterdrücken, die auf den Straßen liegen, Irritationen, deren Motive er nicht versteht und denen wir ein Medium gegeben haben. Anders verhält es sich im deutschen Kontext. Dort haben die Mechanismen der Tabuisierung, Reglementierung und Aussperrung des Nicht-Sagbaren zwar keine andere Rationalität, doch eine andere Anatomie: subtiler, intellektueller, durchdringender, effektiver.« Desweiteren heißt es: »›Wir sind anti-modern – man braucht sich nicht mehr um uns zu kümmern. Legt den Fall zu den Akten‹, liest man zwischen unseren Zeilen. Wir erwidern nichts. Kein Argument. Beschreibt uns, wie Ihr wollt. Verwaltet weiter, igelt Euch ein, verschweigt die Irritationen. Wir erlauben uns eine weitere Vulgarität: Wir scheißen darauf. Die Distanz zur Straße wird Euch irgendwann einholen.« Der Hype geht also weiter. Wir werden uns in der Jungle World im neuen Jahr noch einmal vertiefend mit dem Text »Der kommende Aufstand«, aber auch mit dem Diskurs darum beschäftigen.