Born to be alive

Bobby Farrell. Heino, andere deutsche Volksmusik und Platten von Boney M, das ist das Grauen, an das man sich als Flohmarktdurchwühler gewöhnt hat. Dabei ist das ungerecht, denn so schlecht war die Discomusik von Boney M gar nicht. Klar, »Rivers of Babylon« oder »Daddy Cool« gehören längst zu der Art Radioschnulzen, die man nicht mehr hören mag, aber eigentlich sind diese Produktionen von Frank Farian durchaus das, was man in der Musikcheckersprache »amtlich« nennt. Bobby Farrell war einer aus der bunten Discotruppe, die erstaunlicherweise von Deutschland aus die Welt eroberte. Er war der Typ mit dem Afro und der Wespentaille, der immer so tat, als würde er mit dieser unfassbar tiefen Stimme singen. In Wahrheit kam diese Stimme von Frank Farian selbst, Farrell ging in die Geschichte ein als derjenige, der berühmt wurde, obwohl er keinen Ton selber sang. Ende 2010 ist er im Alter von 61 Jahren gestorben. Die Plattenkisten auf den Flohmärkten werden sein Andenken bewahren.   AHA