Captain mein Captain

Captain Beefheart. Um würdig ins neue Jahr zu kommen, muss man erst noch einen der ganz Großen der Popmusik verabschieden, der Ende 2010 von uns gegangen ist: Captain Beefheart. In den letzten 100 Jahren Musikgeschichte gab es viele Avantgarden, viele Versuche, den Unterschied zwischen Musik und Geräusch zu verwischen oder die Grenzen des musikalisch Zumutbaren zu erweitern. Aber auch gut 40 Jahre nach seinem Erscheinen ist das legendäre Doppelbum »Trout Mask Replica« des Captains das sperrigste, aber auch faszinierendste Meisterwerk der Popgeschichte. Wie der Captain zu Blues aus der Irrenanstalt seinen »Dachau Blues« kräht und überhaupt 70 Minuten lang Atonales zu den kaputtesten Rhythmen verbreitet, das ist immer noch sensationell. Auch die anderen Alben des Captains sind zu empfehlen, poppiger sind sie, aber ein wirklich schlechtes Album hat der Mann nie aufgenommen, auch wenn mancher Kritiker das behaupten mag. Später, nach der Musik, soll Captain Beefheart ein wichtiger Maler geworden sein.   AHA