Deutsches Haus

Einen Monat nach ihrer Abschiebung aus Deutschland in das Kosovo ist eine 47jährige Roma an den Folgen einer Hirnblutung gestorben. Wie die Rhein-Zeitung am 11. Januar berichtete, waren bei Borka T. in Deutschland eine posttraumatische Belastungsstörung, Depressionen und Neu­ralgie diagnostiziert worden, sie befand sich in psychotherapeutischer Behandlung und musste Medikamente nehmen. Vor der Abschiebung am 7. Dezember war nur ihre Flugtauglichkeit geprüft worden. In Pristina seien weder Ärzte noch Mitarbeiter der deutschen Botschaft oder von Hilfsorganisationen auf dem Flughafen gewesen, sagte der Anwalt der Frau und ihrer Familie, Jens Dieckmann. Nach Erledigung der Einreiseformalitäten sei die Familie völlig auf sich selbst gestellt gewesen, Frau T. habe weder Medikamente noch Geld für einen Arzt gehabt. Dieckmann erhebt nun wegen der überstürzten Abschiebung Vorwürfe gegen die Kreisverwaltung Mayen-Koblenz (Rheinland-Pfalz) und das Mainzer Innenministerium. Wegen rassistischer und antisemitischer Sprechchöre ist ein Turnier des Fußballvereins Roter Stern Leipzig in Beilrode bei Torgau (Sachsen) unterbrochen worden. Wie die Leipziger Polizei am 10. Januar mitteilte, hatten am Samstag rechtsextreme Fußballfans ein Spiel des Roten Sterns mit Sprüchen wie »Juden raus« und »Ostdeutschland-Naziland« gestört. Der Veranstalter unterbrach das Turnier daraufhin, die Polizei erteilte 36 Platzverweise. In der Nacht zum 8. Januar verübten Unbekannte einen Brandanschlag auf die Moschee der Ahmadiyya-Gemeinde im Berliner Stadtteil Wilmersdorf. Polizeibeamten gelang es, den Brand an der Eingangstür des Gebäudes zu ­löschen, verletzt wurde niemand. Seit vergangenem Sommer wurden insgesamt sieben Brandanschläge auf Moscheen verschiedener islamischer Gemeinschaften in Berlin verübt. Wie die Taz berichtet, befand sich am letzten Tatort eine Collage aus Zeitungsartikeln, über deren Inhalt die Polizei bisher keine Auskunft gegeben hat. In der Nacht zum 5. Januar beschmierten Unbekannte die Wände der Fatih-Moschee in Wipperfürth (Nordrhein-Westfalen) mit rassistischen Parolen. Wie die Kölnische Rundschau berichtete, wurden neben Sprüchen wie »Multi-Kulti nein danke« und »Überfremdung stoppen« zwei Aufkleber angebracht, die auf rechtsextreme Internetseiten verweisen. Nach Angaben von Ahmet Cosar, dem ehemaligen Vorsitzenden des türkisch-islamischen Kulturvereins der Stadt, handelt es sich dabei nicht um den ersten rassistischen Vorfall: Vor drei Jahren seien Hakenkreuze an die Wände geschmiert worden, man habe sie entfernt, ohne die Tat anzuzeigen. Drei Unbekannte haben in der Nacht zum 30. Dezember auf dem Gelände einer Asylbewerberunterkunft in Ibbenbüren (Nordrhein-Westfalen) Flaschen gegen eine Hauswand geworfen. Wie der Poli­zeisprecher Jochen Laschke den Westfälischen Nachrichten sagte, skandierten die Täter ausländerfeindliche Beschimpfungen.   AK